QUICK TIPPS Für eine hohe Druckerfolgsquote! 


Bauteilfestigkeiten:

  • Bauteillüfter sind ein Kompromiss für Oberflächen- und Überhangqualität . Für beste Layerverschweißung und Bauteilfestigkeit sollte dieser aber möglichst nicht verwendet werden. 
  • Langsameres Drucken kann zu einer besseren Layerverschweißung führen.

Dualdruck:

  • Verwendet immer einen Opferturm/Primepillar im Dualdruck. Dieser hat wesentliche Funktionen und sollte immer nahe der Reinigungsbürste platziert sein!
  • Nicht jedes Material hatte eine gute SUPP Anbindung (z.B. PETG)! 
  • Achtet auf kurze Wege zwischen Bauteilen, Opferturm und Reinigungsbürsten.
  • Dualdruck erfordert kalibrierte Werkzeuge (T0/T1). Vor dem Kalibrieren müssen die Düsen sauber sein, da sonst Vermessungsfehler auftreten. 
  • Düse T1 sollte immer als Supportdüse verwendet werden.

Druckplattenwartung:

  • Verwendet zum Vorreinigen heißes Seifenwasser
  • Nach dem Abspülen mit heißem Wasser sollte die  Endreinigung mit IPA Reiniger (Würth) erfolgen.

First Layer:

  • Ein korrekter Z-Abstand (Linien verbunden, aber nicht ausgefranst) ist das wichtigste Kriterium, um Warping oder Haftverlust im Druckverlauf stark zu reduzieren
  • Verwendet ggf. Haftvermittler für Direktdrucke  (Drucke ohne Raft), speziell für PC/PACF.
  • Verwendet ein RAFT, um Unebenheiten (Luftblasen, Kratzer usw.) ausgleichen zu können und Haftungsprobleme zu umgehen. Unser Suppmaterial (SUPPORT) haftet sehr gut zwischen Bauplattform und vielen Modellmaterialien.
  • Bei hohen Bauteilen, mit geringer Grundfläche, sollte ein Brim statt Raft verwendet werden. Zusätzlich sollte der Opferturmdurchmesser und die Grundfläche (Volumen) erhöht werden, damit der Turm während dem Drucken nicht umfällt oder abschert. 
  • Achtet auf ausreichend satte Grundfläche. Dünnwandige und oft hohe Teile neigen zum Umfallen während des Druckprozesses. SCANDATEN, ohne Aufbereitung der Standflächen, sind besonders gefährdet, da oft nur eine unzureichende "punktuelle" Auflage gegeben ist. 

Hilfreiche Tipps:

  • Engineering-Kunststoffe brauchen eine beheizte Bauplattform und einen beheizten Bauraum und sind mit Materialien aus dem "Hobbybereich" nicht zu vergleichen.  Durch die Hitze im Bauraum und der stark sinkenden Layerhaftung durch Luftströme sind die Kühlmöglichkeiten (Kopflüfter) begrenzt.
  • Kleinteile sollten mehrfach/zusammen und nicht einzeln gedruckt werden, damit die Layerschicht abkühlen kann. 
  • Dualdruck ist ein "Muss" für beste Oberflächenqualität gestützter Flächen!
  • Retracts sollten auf einer Linie liegen, um bestmögliche Oberflächenqualität zu erzeugen!
  • Materialanhäufungen sollen vermieden werden, zudem sind TOP/BOTTOM Schichten nicht immer notwendig - Material und Druckzeit kann dadurch gespart werden.
  • Unterschiedliche Materialien haben unterschiedlichen Schwund, welcher zudem bauteilgrößenabhängig ist.
  • Fremdmaterial sollte 20-30°C heißer als die angegebenen Herstellerangaben gedruckt werden.
  • Achtet auf saubere Düsen vor dem Druckstart und vor jeder Vermessung.
  • Detailreiche Bauteile sollten mit kleiner Düse/Layerhöhe/Geschwindigkeit gedruckt werden! Grundsätzlich gilt Layerhöhe = Düsendurchmesser/2
  • Langsames Drucken mit großer Düse erhöht die Festigkeit. Mehr Perimeter statt Infill für erhöhte Biegefestigkeit!
  • Weißbruch, durch Support oder Brim Entfernung kann durch nachträgliches "Flammen" wesentlich verbessert oder ganz eliminiert werden.
  • Reisebewegungen zwischen Bauteile sollten immer so gering als möglich gehalten werden. Das spart Zeit und sorgt dafür dass der Druckabfall in der Düse so gering als möglich ausfällt. Lange Reisebewegungen führen zu Oozing und Fehlstellen an Außengeometrien, wenn die Mindestwandsärken unterschritten werden. 
  • Größere Düsen (0,6mm / 0,8mm) und oder lange Reisebewegungen sollten Bauteile mit Inside-Out Strategie gedruckt werden. Auch das Drucken per Objekt und nicht per Layer kann die Reisebewegung deutlich reduzieren.

Konstruktion:

  • Kantige Bauteile/Ecken sind schlecht im 3D Druck, verwendet Rundungen in der Konstruktion!
  • Wandstärken sollten als ein Vielfaches der Extrusionsbreite ausgeführt werden. 
  • Wandstärken sollten nicht unter 1,5mm liegen, um Lücken oder Fehlstellen an der Außenschicht durch "lange" Travels zu verhindern.
  • Verwendet entsprechend (auf Winkel achten, damit kein Support notwendig) ausgelegte Fasen für TOP/BOTTOM-Stellen eurer Bauteile! Dadurch werden Elefantenfüße und Materialüberhänge bei Topschichten eliminiert.
  • Erzeugt absichtlich eine "Opferstelle" (Ausbuchtung mit Kante) im "Nichtsichtbereich" für Retracts.

Maschinenwartung:

  • Vor jedem Service muss die Bauplattform entfernt werden, damit keine Fette oder Schmutz bei Wartungsarbeiten auf die Druckoberfläche gelangen. 
  • Achtet auf eine regelmäßig Erneuerung (altes Fett entfernen, Achsen reinigen, neues Fett auftragen) der Achsschmierung, um keine Lagerschäden zu verursachen.
  • Riemengeräusche können mit Silikonfette eliminiert werden.
  • Verwendet Kupferpaste für die Heat-brakes- und Düsengewinde. Zwischen Heizblock und Düse sollte kein Luftspalt vorhanden sein. Dieser kann mit Kupferpaste vermieden werden.
  • Achtete auf die Einhaltung der Wartungsvorgaben (siehe Kundenportal Wartungsplan), um einen Maschinenausfall zu verhindern. Das Missachten von Wartungsaufgaben kann zu Gewährleistungsverlusten führen.

Support:

  • Kleine SUPPORT-Inseln bzw. Supportstrukturen sollten vermieden werden, da diese leicht umfallen können oder nicht auf der Bauplattform oder Bauteil haften. Slicer bieten dafür mehrere Lösungen an, wie z.B. Supportflächen expandieren oder verbinden.

Oozing/Stringing:

  • PC, PA, TPU, SUPP sind Filamente, welche min. 12-24h vor dem Gebrauch bei 80°C getrocknet werden müssen, um Ausfall und das Raustropfen (Oozing) bzw. Fädenziehen (Stringing) deutlich zu minimieren.
  • Durch leichtes Absenken der Düsentemperatur kann Oozing/Stringing reduziert werden. 
  • Das Erhöhen der Retractionlänge und oder der Retractiongeschwindigkeit kann Oozing/Stringing reduzieren.

Überhänge & Curling:

  • Lüfter nur in Ausnahmefällen verwenden, diese haben eine negative Auswirkung auf die Layerhaftung. Lüfter können die Qualität von Überhängen und feinen Details erheblich verbessern!
  • Curling (das Hochziehen von Kanten) in den oberen Bauteilschichten kann durch Absenken der Bauraumtemperatur (60°C) reduziert werden.
  • Curling in Bauplattformnähe (bis zu 5cm über dem Bett) kann durch das Senken der Betttemperatur nach der ersten Schicht und das gleichzeitige Drucken von mehreren Bauteilen deutlich reduziert werden. Bei schlechter Haftung zwischen Modell und PEI Platte kann ein Haftvermittler Abhilfe schaffen.

Warping:       

  • Eine Erhöhung der Bauraumtemperatur (ABS z.B. 80°C)  kann in vielen Fällen das Warping stark reduzieren. Achtete dabei auf die Formstabilität (Bauraum sollten nie TG -15°C überschreiten) der verwendeten Filamente. 
  • Bauteile sollten nach dem Druck langsam abkühlen und bis unter 40-45°C im Druckraum verbleiben.